Laufen & Badminton
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Italienmeisterschaft Marathon in Carpi – Anneliese Gratl erzielt 3. Platz – Erfahrungsbericht

 

Am 17. Oktober fand die 25. Ausgabe des Marathon Carpi statt. Der auch als „Maratona d’Italia“ bezeichnete Lauf – welcher übrigens jedes Jahr im Gedenken an Enzo Ferrari stattfindet – galt auch heuer als Italienmeisterschaft der Master-Klassen.

Unsere unermüdliche Athletin Anneliese Gratl bewältigte die 42,2 km in einer ausgezeichneten Zeit von 3:56:32 Stunden und erzielt damit den 3. Gesamtrang in ihrer Kategorie AF60.

Anneliese gehört zu den wenigen Athleten des ASC Berg, welche sich bereits mehrfach an die „Königsdisziplin der Leichtathletik“ herangewagt haben. An dieser Stelle ein kleiner Rückblick auf die „Marathon-Karriere“ von Anneliese Gratl:

Anneliese hat erst vor knapp 10 Jahren, im Jahr 2003, mit dem Laufen begonnen. Trainiert wurde sie in all diesen Jahren von unserem „Frauen-Trainer“ Roland Aufderklamm, welcher es versteht seine Athletinnen Schritt für Schritt und verletzungsfrei zu langfristigen Leistungsträgerinnen aufzubauen. Dies zeigen die Leistungen von Anneliese eindrucksvoll auf:

2007 Marathon New York 4:02 Stunden;

2009 Marathon Berlin 4:18 Stunden (der „Mann mit dem Hammer“ hatte zugeschlagen);

2009 Marathon Florenz 4:00 Stunden;

2010 Marathon Florenz 3:55 Stunden;

2011 Marathon Reggio Emilia 3:53 Stunden;

2012 Gletschermarathon Pitztal/Imst 3:58 Stunden;

2012 Carpi: 3:56 Stunden.

 

Erfahrungsbericht zum Marathon

Anbei noch ein kurzer Erfahrungsbericht von Anneliese zu ihrem Lauf:

Das Wetter war bewölkt, bei kühlen 8-17 Grad und 90% Luftfeutigkeit.

Wie immer war ich vor dem Start sehr nervös.

Die Athleten trafen bei der Piazza Martiri (ein bezeichnender Name für einen Marathon) statt. Vor dem Marathon wurden der Halbmarathon und der 30-km-Lauf gestartet.

Nach – subjektiv empfunden – unendlich langer Wartezeit war endlich der Marathon an der Reihe. Am Start ging es anfangs nicht vorwärts, aufgrund der hohen Anzahl an Athleten kam es zum Stau. Nach ca. 1km löste sich der Stau auf, und ich konnte endlich meinen Rhythmus finden, begleitet von Landsfrau Johanna Andergassen. Motiviert und guter Laune liefen wir durch Felder und Wiesen, Richtung Modena, motiviert durch Musikstücke von Luciano Pavarotti (Pavarotti wurde in Modena geboren).

Die Stimmung im Zentrum von Modena war phantastisch. Angefeuert durch viele Zuschauer liefen wir durch den Palazzo Ducale; dann ging es vorbei an der Militärakademie von Modena, wo die Kadetten Spalier standen und uns zujubelten und weiter zum Museum Enzo Ferrari. Zusätzlich motiviert wurden wir durch die Klänge der Musikkapelle. Die Stimmung war einfach grandios, mehrfach lief mir eine Gänsehaut über den Rücken. Unangenehm an Modena war eigentlich nur das Kopfsteinpflaster, welches das Laufen erschwert und Kraft kostet.

Dann führte uns die Strecke wieder zurück nach Carpi. Johanna verlangsamte und blieb zurück, ich lief meinen Rhythmus von 5:35 min/km alleine weiter.

Bei km 30 fühlte ich mich noch gut, das ist ein gutes Zeichen. Auch bei km 32 noch kein Gefühl von Schwäche. Km 36, von der nach so einer Strecke üblichen Müdigkeit abgesehen, war ich immer noch beschwerdefrei. Wäre doch gelacht, wenn ich die letzten 6km (die Entfernung entspricht schließlich nur noch der Strecke des Radweges zwischen Eppan und Kaltern) nicht auch noch schaffen sollte.

Die letzten 2km lief ich zusammen mit einem mir unbekannten Herr. Wir wussten beide, dass wir unter 4h bleiben würden, was uns während der letzten Minuten des Laufs beflügelte.

Und dann war das Ziel endlich in Sichtweite. Mit dem Zieleinlauf war die ganze Anspannung wie weggeblasen. Ich fühlte mich einfach nur glücklich, ich hatte es geschafft! Mein nunmehr siebter Marathon war Geschichte.

Der Trainingsplan von Roland Aufderklamm hat wieder einmal super gepasst. Ich konnte den Lauf ohne Durchhänger durchlaufen, der „Mann mit dem Hammer“ – die größte Angst jedes Marathonläufers – hat mich auch dieses Mal nicht erwischt.

 

Noch ein lustiges Nachspiel:

Im Ziel wurde uns nur die Bruttozeit bekannt gegeben. In meinem Fall waren dies 3:56:32 Stunden und bei der Preisverteilung wurde ich mit dem 2. Platz prämiert. Ich durfte mir die Silbermedaille umhängen; es wurden Fotos gemacht, Gespräche zum Thema Laufen geführt, gegenseitige Gratulationen.

Abends, inzwischen zu Hause, stellte ich im Internet fest, dass ich nicht den 2. sondern den 3. Platz erzielt hatte.

Am Dienstag danach telefonierte ich mit der Rennleitung, weil ich die Silbermedaille zurückschicken wollte; aber es wurde mir gesagt, es hätte Probleme mit der Zeitmessung gegeben und sie müssten alles nachkontrollieren. Danach würden die neuen Zeiten veröffentlicht. Ich sollte die Medaille deshalb behalten und mich darüber freuen.

Auch gut, 3. Platz erzielt, aber mit dem zweiten Platz prämiert und eine Silbermedaille zu Hause im Schrank liegen 🙂

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